Rund 400 Gebäude in Schnürpflingen an das Glasfasernetz angeschlossen

Auf dem Weg zum gigabitfähigen Alb-Donau-Kreis

Hier ist ein Bild von Glasfaserkabeln zu sehen.

Mit dem symbolisch gemeinsamen Druck auf den Buzzer wurden am heutigen Mittwoch, 15. Mai 2024, zahlreiche Glasfaserhausanschlüsse in der Gemeinde Schnürpflingen in Betrieb genommen. Schnürpflingen sowie Ammerstetten und Beuren profitieren als Ganzes vom geförderten Ausbau der „Weißen Flecken“. Das sind Anschlüsse, die bisher mit weniger als 30 Mbit/s im Download versorgt sind. Rund 400 Gebäude können ab sofort Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit/s buchen. Betrieben wird die neugebaute Netzinfrastruktur, wie im gesamten Alb-Donau-Kreis, künftig durch die NetCom BW GmbH.

Der Einladung von Bürgermeister Michael Knoll zum Ortstermin waren Wolfgang Koller, Fachdienstleiter Ländlicher Raum, Kreisentwicklung im Landratsamt Alb-Donau-Kreis, sowie die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gefolgt. Auch Vertreter der für die Planung und den Bau verantwortlichen Unternehmen Geo Data GmbH, alb-elektric Huber GmbH und des Netzbetreibers NetCom BW GmbH nahmen teil. Ebenso anwesend waren Vertreter der Kommunalanstalt Komm.Pakt.Net, welche die Gemeinde Schnürpflingen bei der Umsetzung unterstützte. Dass mit der Inbetriebnahme ein neues und schnelles Internet-Zeitalter für Schnürpflingen beginnt und dieses Angebot auch angenommen wird, zeigte sich durch die Teilnahme der Bevölkerung am vor-Ort-Termin.

Wolfgang Koller, der Landrat Heiner Scheffold bei dem Ortstermin vertrat, sagte zu der Inbetriebnahme: „Die leistungsfähigen Glasfaseranschlüsse direkt bis in die einzelnen Gebäude sind fertiggestellt. Das ist möglich geworden, weil wir im Alb-Donau-Kreis seit Jahren eng zusammenarbeiten: Kommunen, Komm.Pakt.Net und die Landkreisverwaltung. Die Gemeinde Schnürpflingen ist ein gutes Beispiel für das große Engagement der Kommunen, die seit Jahren in den Breitbandausbau investieren.“

Mit der Inbetriebnahme der Glasfaserhausanschlüsse sind in der Gemeinde Schnürpflingen quasi nun alle Gebäude gigabitfähig versorgt. Viele Gebäude können bereits seit Jahren den Kabelanschluss für TV- und Internetdienste nutzen. Alle anderen Gebäude haben mit dem nun abgeschlossenen Breitbandausbau einen Glasfaserhausanschluss bis in das Gebäude erhalten. Das schnelle Surfen im Internet ist nun buchstäblich schnell möglich. Gefördert von Bund und Land und mit viel kommunalem Engagement und Einsatz ist der Breitbandausbau in Schnürpflingen umgesetzt worden.

Insgesamt sind flächendeckend im Landkreis Glasfaserausbauprojekte mit einem Gesamtfinanzvolumen von rund 700 Millionen Euro in der Umsetzung. Das ist das Ergebnis einer großen Gemeinschaftsleistung des Verbundes Komm.Pakt.Net, des Landkreises und aller beteiligten Städte und Gemeinden, wie auch der OEW Breitband GmbH. Die Breitbandkoordination im Landratsamt unterstützt die Kommunen intensiv beim Netzausbau und den oft komplizierten rechtlichen Modalitäten und Förderbestimmungen.

Bürgermeister Michael Knoll bedankte sich bei den planenden und bauausführenden Akteuren für das gute Miteinander. Ebenso ging sein Dank auch an den Bund und das Land Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung der Maßnahmen im Rahmen der Weißen-Flecken-Förderung, aber auch beim Land für die Unterstützung beim Bau der Trassen des kreisweiten Backbone-Netzes: „Ohne die Fördergelder des Bundes und des Landes, die im Weißen-Flecken-Programm zusammen bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen erreichen, wären solche Projekte für die Gemeinde Schnürpflingen nicht leistbar. Für die hergestellten Glasfaseranschlüsse müssen die Nutzerinnen und Nutzer keine Kosten bezahlen. Die Gemeinde Schnürpflingen kommt für den zu tragenden Eigenanteil von rechnerisch 10 Prozent der Ausbaukosten selbst auf.“

Breitbandausbau in Schnürpflingen seit September 2018
Gestartet wurde der Breitbandausbau in Schnürpflingen mit dem Bau der Trassen des kreisweiten Backbone-Netzes. Zusammen mit den Nachbargemeinden Balzheim, Dietenheim, Hüttisheim, Illerkirchberg, Illerrieden und Staig wurden die Maßnahmen zum Backbone-Ausbau öffentlich ausgeschrieben. Die interkommunale Zusammenarbeit im Iller- und Weihungstal war besonders wichtig, nachdem in vier der sieben Kommunen der Ausbau wegen gravierender Mängel von Seiten des bauausführenden Unternehmens unterbrochen werden musste. Schnürpflingen und die Kommunen Dietenheim, Hüttisheim und Illerrieden starteten eine zweite Ausschreibung und brachten die Ausbauprojekte erfolgreich zum Abschluss. Zwischenzeitlich sind die Backbone-Trassen in den Gemeinden im Iller- und Weihungstal in Betrieb und die Kommunen und ihre Ortsteile an das kreisweite Backbone angeschlossen.

Für den Backbone-Ausbau in Schnürpflingen stellte die Gemeinde Haushaltsmittel von rund einer halben Million Euro zur Verfügung. Fördergelder des Landes Baden-Württemberg wurden in Höhe von rund 180.700 Euro bewilligt.

Den begonnenen Breitbandausbau in der Fläche führte Schnürpflingen in Eigenregie weiter. Unterstützt von Komm.Pakt.Net wurden für den Ausbau der sogenannten „Weißen Flecken“, das sind Adressen, die mit weniger als 30 Mbit/s im Download versorgt sind, wurden 2020 Förderanträge beim Bund und beim Land Baden-Württemberg gestellt und bewilligt. Im Rahmen der Weißen-Flecken-Förderung können Glasfaserhausanschlüsse bis zum Gebäude gefördert hergestellt werden. Von Bund und Land werden bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen übernommen. Den verbleibenden Eigenanteil von rund 10 Prozent trägt die Kommune selbst. Mit dem Ausbau in der Fläche wurde im September 2021 begonnen. Zwischenzeitlich sind rund 400 Glasfaserhausanschlüsse in Schnürpflingen, Ammerstetten und Beuren hergestellt und alle zum Betrieb notwendigen Kabeltrassen bis zum PoP (Point of Presence – zentraler Verteilpunkt in der Gemeinde) sind fertig gebaut. Der Ausbau wird von Bund und Land gefördert. In vorläufiger Höhe liegen die Zuwendungsbescheide mit zugesagten Fördergeldern vor.

Koordiniert durch den Landkreis und unterstützt durch den kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net, den im Projekt beteiligten Baufirmen, Projektleitungen und den Netzbetreiber der NetCom BW GmbH konnte der Breitbandausbau in Schnürpflingen realisiert werden.

Fördermittel für den Breitbandausbau im Alb-Donau-Kreis
In vielen Kommunen im Alb-Donau-Kreis läuft derzeit eine intensive Phase für den flächigen Breitbandausbau. Über das sogenannte „Weiße-Flecken-Programm“ haben mehrere Kommunen Bundes- und Landesförderung für den Breitbandausbau beantragt und bereits bewilligt erhalten. Über den gesamten Landkreis gesehen, liegen Förderbewilligungen in Höhe von 55,22 Millionen Euro vom Bund vor. Das Land Baden-Württemberg hat für den Ausbau der „Weißen Flecken“ Fördergelder von 44,12 Millionen Euro zugesagt. Insgesamt sollen so weitere 110 Millionen Euro zu den bereits umgesetzten kommunalen Projekten im Umfang von rund 100 Millionen Euro im Landkreis investiert werden.

Ergänzend dazu unterstützt die OEW Breitband GmbH mit Sitz in Ehingen – ein zu 100 Prozent kommunal getragenes Unternehmen – die Städte und Gemeinden im Alb-Donau-Kreis parallel zum Verbund Komm.Pakt.Net beim Ausbau der „Grauen Flecken“ (Anschlüsse mit weniger als 200 Mbit/s im Down- oder Upload). Die OEW Breitband GmbH hat bisher für den Breitbandausbau im Alb-Donau-Kreis insgesamt rund 367 Millionen Euro Fördergelder vom Bund und vom Land Baden-Württemberg erhalten. Mit den Fördergeldern können rund 30.000 Glasfaseranschlüsse in vielen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet durch die OEW Breitband GmbH hergestellt werden.

„Die Kommunen und die OEW Breitband GmbH werden zusammen rund 700 Millionen Euro investieren und dafür Fördergelder von rund 500 Millionen Euro erhalten. Es sind also enorme Summen, die wir alle gemeinsam in den Breitbandausbau stecken. Dies zeigt deutlich: Die Kommunen im Landkreis sind sehr aktiv. Das sieht man auch daran, dass der Alb-Donau-Kreis die höchsten Fördersummen erhalten hat und im Alb-Donau-Kreis landesweit die meisten Netze neu in Betrieb genommen werden“, sagt Landrat Heiner Scheffold.