Blackout - Wie sollte ich mich verhalten und wie kann ich vorsorgen?

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein langanhaltender und flächendeckender Stromausfall, der zu weitreichenden Ausfällen der Infrastruktur in einer Region über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden führt.
 
Beispielsweise

  • Licht
  • Heizung
  • Telefon
  • Mobilfunknetz
  • Kühlschrank
  • Züge und Bahnen
  • Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
  • Tankstellen
  • Geldautomaten und Kassensysteme
  • Ampeln
  • Aufzüge
  • ...

fallen aus.

Woran erkenne ich einen Blackout?

Zunächst stellt sich ein Blackout wie ein normaler Stromausfall dar. Schauen Sie in Ihren Sicherungskasten, ob ein Kurzschluss oder eine Überlastung in Ihrer eigenen Wohnung den Stromausfall ausgelöst hat. Schauen Sie, ob in der Nachbarschaft Strom vorhanden ist. Sind außerdem Ampeln und Straßenlaternen ausgefallen? Dann liegt die Ursache nicht in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung.
 
Schalten Sie in diesem Fall zu jeder vollen Stunde das Radio (batteriebetrieben oder Kurbelradio) – am besten lokale Sender – ein, achten Sie auf Lautsprecherhinweise und – soweit es noch möglich ist – auf Informationen der Warn-App NINA oder auf Ihrem Handy. Solange das Mobilfunknetz funktioniert und Ihr Handy dafür geeignet ist, können Sie dort Warnmeldungen über eine Cell Broadcast-Nachricht erhalten. Achten Sie auch auf Lautsprecherdurchsagen in ihrer Straße. Über diese Wege erhalten Sie Informationen der Behörden zur Situation. Ein Blackout kann mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen anhalten.

Wo finden Sie Hilfe bei einem Blackout?

Die Feuerwehrhäuser im Alb-Donau-Kreis dienen als Anlaufstelle, um bei einem medizinischen Notfall, Brand oder Unfall einen Notruf abzusetzen.
 
Achtung: Die Feuerwehrhäuser dienen nicht dazu, die Bevölkerung z.B. mit Lebensmitteln zu versorgen. Dafür ist jeder selbst verantwortlich. Tipps zum Notvorrat und wie Sie sich am besten auf einen Blackout vorbereiten finden Sie hier.

Wie verhalte ich mich bei einem Blackout?

Bewahren Sie Ruhe, bleiben Sie in Ihrer Wohnung oder in der Nähe. Achten Sie darauf, ob andere Menschen in Ihrer Umgebung Hilfe benötigen (Seniorinnen und Senioren, Kinder).
 
Wer nicht für wichtige Aufgaben (Feuerwehr, Infrastruktur, THW, Hilfsorganisationen) benötigt wird, bleibt zu Hause oder in seinem Wohnumfeld!
 

Maßnahmen zu Hause:

  • Notruf nur anrufen, wenn ein lebensbedrohlicher Notfall vorliegt (sofern das Mobilfunknetz noch funktioniert). Notrufe können ansonsten an den Notfalltreffpunkten der Feuerwehr („den Leuchttürmen“) abgesetzt werden.
  • Alle Haushaltsangehörigen über den Stromausfall informieren und, wenn notwendig, die Zusammenführung organisieren.
  • Alle elektrischen Geräte ausschalten oder Netzkabel ausstecken (damit kein erneuter Zusammenbruch der Stromversorgung droht, wenn der Strom wieder fließt). Eine Lampe anschalten, damit man bemerkt, wenn der Strom wieder da ist.
  • Licht- und Wärmequellen bereitlegen.
  • Stolperfallen im Haus entfernen.
  • Sorgsam mit Wasser umgehen. Regenwasser kann z.B. für die Toilettenspülung verwendet werden.
  • Abfall vermeiden, in Müllsäcken sammeln.
  • Rasch verderbliche Lebensmittel zuerst verbrauchen.
  • Lebensmittel aus Tiefkühlgeräten zuerst verbrauchen. Handtücher bereitlegen, falls das Gerät abtaut und Flüssigkeit austritt.
  • Ist eine Holzzentralheizung vorhanden, darauf achten, dass es zu keiner Überhitzung kommt.
  • Auf Bedürfnisse der Haustiere achten (z.B. Sauerstoffzufuhr bei Aquarien).

Maßnahmen im direkten Wohnumfeld:

  • Mit Nachbarn in Kontakt treten. Nicht alle werden den Stromausfall sofort bemerken.
  • Kontrollieren, ob Menschen im Aufzug eingeschlossen sind.
  • Zutritt zur Wohnung/Haus organisieren, da die Klingelanlage nicht mehr funktioniert.
  • Bestehende oder provisorische Anschlagbretter nutzen, um Infos auszuhängen.
  • Überprüfen, ob es pflegebedürftige Menschen im Umfeld gibt, die nun nicht mehr versorgt werden.
  • Nachbarschaftshilfe organisieren.
  • Bestmöglich „gestrandeten” Menschen helfen.
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auch in der Nachbarschaft anbieten.
  • Achtsam bleiben! Dinge, die nicht in Ordnung sind (z. B. der Austritt von Kanalabwässern, Feuer, Kriminalität) sofort bei den Feuerwehrhäusern melden.
  • Sollte es notwendig werden, zur Deeskalation von kritischen Situationen beitragen. Niemals sich selbst in Gefahr begeben!

Was muss ich beachten, wenn der Strom wieder fließt?

  • Wichtige Geräte (z. B. Heizung, Kühlschrank) auf Funktionsfähigkeit prüfen und wieder einschalten.
  • Alle anderen Geräte zunächst ausgeschaltet lassen bzw. prüfen, ob sie ausgeschaltet sind – ansonsten droht ein erneuter Zusammenbruch des Versorgungssystems.
  • Weiterhin Informationen über Radio/Warn-App/Cell Broadcast/Lautsprecherdurchsagen abwarten und befolgen.
  • So wenig wie möglich telefonieren, um Überlastungen zu vermeiden.
  • Wer nicht für den Wiederanlauf der Infrastruktur dringend benötigt wird, bleibt weiterhin zu Hause bzw. im näheren Wohnumfeld.
  • Ressourcen sparen! Die Versorgung mit Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff wird weiterhin nur sehr eingeschränkt funktionieren bzw. erst langsam wieder anlaufen.
  • Nachbarschaftshilfe ist weiterhin sehr wichtig. Hilfe anbieten, wo es möglich ist.
  • Einkäufe werden, – wenn überhaupt – zunächst nur mit Bargeld möglich sein.

Welche Aufgaben übernehmen die Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt und die Kommunen bei einem Blackout?

  • Die Katastrophenschutzbehörde konzentriert sich darauf, die kritische Infrastruktur zu schützen. Dabei wird nach Dringlichkeit priorisiert. Zudem versucht sie, ein Lagebild für das gesamte Kreisgebiet zu gewinnen und die Kommunikation mit den Städten und Gemeinden sicherzustellen. Die Kommunen übernehmen die lokale Koordination vor Ort.
  • Die Feuerwehren leiten die Notrufe, die bei den Notfalltreffpunkten eingehen, weiter und sichern die Kommunikation zwischen den Kommunen. Sie sind aber vermutlich selbst stark gefordert, um eingeschlossene Personen aus Aufzügen zu befreien oder ausbrechende Brände zu löschen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Informationen zum Katastrophenschutz in Baden-Württemberg