Kunstsammlung des Alb-Donau-Kreises erhält mit Bild von Adolf Hölzel und Skulptur von Max Bill hochwertige Neuzugänge

Hier ist ein Foto von OEW-Kunstbeauftragter Bernhard Rüth, Landrat Heiner Scheffold und Galerist Bert Schlichtenmaier bei der Übergabe des Bildes „Komposition mit großen Gestalten“ (um 1928) von Adolf Hölzel im Hölzel-Haus in Stuttgart zu sehen.
OEW-Kunstbeauftragter Bernhard Rüth, Landrat Heiner Scheffold und Galerist Bert Schlichtenmaier bei der Übergabe des Bildes „Komposition mit großen Gestalten“ (um 1928) von Adolf Hölzel im Hölzel-Haus in Stuttgart © Daniela Baumann.

„Kunst ist ein Handeln frei von Zwängen und Notwendigkeiten. Sie birgt das Potential, den menschlichen Geist aus der Enge alltäglicher Erfahrungen zu befreien und für neue Ideen zu öffnen. Wer diese gesellschaftliche Bedeutung der Kunst anerkennt, muss ihrer Bewahrung, Förderung und Fortentwicklung einen hohen Wert beimessen. Ich bin sehr froh, dass sich die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) diesem Ziel seit langem verschrieben haben und wir als Mitgliedslandkreis über die OEW-Kunstsammlung regelmäßig hochwertige Dauerleihgaben erhalten“, sagte Landrat Heiner Scheffold zur heutigen Übergabe eines Bildes von Adolf Hölzel durch die OEW-Kunstsammlung.

Mit der Pastellzeichnung „Komposition mit großen Gestalten“ (um 1928) von Adolf Hölzel konnte der OEW-Kunstbeauftragte Bernhard Rüth ein zentrales Werk des einflussreichen Begründers der abstrakten Kunst über die Galerie Schlichtenmaier erwerben. Sie geht als Dauerleihgabe nun in den Alb-Donau-Kreis.
 
Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis begann vor etwa 30 Jahren damit, regelmäßig Kunstausstellungen im Haus des Landkreises in Ulm zu zeigen und einen bereits be­stehenden, kleinen hauseigenen Bestand an Kunstwerken kontinuierlich zu erweitern. Über 190 vorrangig süddeutsche Künstlerinnen und Künstler und rund 600 Arbeiten umfasst die Kunstsammlung des Landratsamtes heute – darunter zahlreiche herausragende Werke von Schlüsselfiguren der klassischen Moderne wie Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Julius Bissier oder Max Ackermann sowie wichtigen Protagonisten der zeitgenössischen Kunstgeschichte.

Adolf Hölzels zentrale Position

„Adolf Hölzel stellt in den Sammlungen der OEW und des Alb-Donau-Kreises einen Schwerpunkt dar. Er lehrte an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste und beeinflusste viele der Künstler, deren Werke sich in den Beständen befinden, maßgeblich. Ich freue mich sehr, dass das Bild in einen Kontext kommt, der Zusammenhänge und Entwicklungen sichtbar werden lässt und zeigt, wie nachhaltig Hölzels Lehre gewirkt hat“, sagte Rüth.
 
Das Werk wurde im Hölzel-Haus der Adolf Hölzel Stiftung in Stuttgart übergeben. Der Vorstand Veit Mathauer begrüßte zur feierlichen Übergabe. Galerist Bert Schlichtenmaier zur Qualität des Werkes: „Adolf Hölzel ordnete als einer der ersten Künstler überhaupt das Abbilden der Natur einer intensiven Auseinandersetzung mit den Darstellungsmitteln Form, Farbe und Linie als selbstständige und selbsttätige bildliche Kräfte unter. Auch im Falle der Komposition mit großen Gestalten ist der Abstraktionsgrad des Bildes so hoch, dass einzig der Titel einen direkten Wirklichkeitsbezug liefert und in der Betrachtung die kreisende Bewegung der Linien und die farbgefüllten Flächen dominieren. Hölzels künstlerischer Ansatz war für die moderne Kunst absolut wegweisend. Sein großer Einfluss auf die Kunstgeschichte ergibt sich nicht nur aus seinen eigenen künstlerischen Leistungen, sondern auch aus seinen großen pädagogischen Fähigkeiten und theoretischen Ideen, die eine Reihe von heute sehr bekannten Künstlerpersönlichkeiten maßgeblich prägten.“
 

Skulptur von Max Bill als weiterer Neuzugang

Über die Sommerauktionen des Auktionshauses Grisebach (Berlin) konnte die OEW-Kunstsammlung ein weiteres Werk erwerben, das bald als ebenfalls in den Alb-Donau-Kreis gehen wird.
 
Es handelt sich um die Granitskulptur „Konstruktion aus einem Kreisring“ (1942-1944) des Künstlers Max Bill, der als Gründungsrektor der Hochschule für Gestaltung zu den Leitfiguren der Ulmer Kunstszene zählte und daher einen großen regionalen Bezug aufweist. Es handelt sich um ein exemplarisches Werk der Konkreten Kunst, das sowohl in der Kunstsammlung der OEW als auch in der des Alb-Donau-Kreises einen starken Akzent setzt und künftig im Haus des Landkreises zu sehen sein wird.