Borkenkäfer auf dem Vormarsch: Forstamt ruft zu Kontrollen auf

Das Forstamt des Alb-Donau-Kreises warnt eindringlich vor einer akuten Massenvermehrung des Borkenkäfers und ruft alle Waldbesitzenden zu sofortigen Kontrollen ihrer Bestände auf. Um erhebliche wirtschaftliche Schäden abzuwenden, ist rasches Handeln unumgänglich.

Die derzeit hohen Temperaturen haben die Entwicklung der ersten Käfergeneration massiv beschleunigt. Die ausgewachsenen Käfer befallen aktuell stehende Bäume, um dort ihre Eier abzulegen. Dieser Entwicklungsabschnitt ist entscheidend für die weitere Populationsdynamik und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Die derzeit trockene Wetterlage mit wenig Niederschlag eignet sich besonders gut für Befallskontrollen, da frisches Bohrmehl – ein frühzeitiger und zuverlässiger Hinweis auf Käferbefall – gut sichtbar ist.

Worauf bei der Kontrolle zu achten ist
Waldbesitzende sollten bei ihren Kontrollgängen gezielt nach folgenden Anzeichen suchen:

  • Braunes Bohrmehl an Rindenschuppen, am Stammfuß, auf Spinnweben oder der Bodenvegetation
  • Harzaustritt am Stamm
  • Einbohrlöcher in der Rinde
  • Spechtabschläge
  • Absterbende Kronenteile oder verfärbte Nadeln

Was tun bei Befall?
Bei Feststellung eines Befalls ist schnelles Handeln geboten: Befallene Bäume müssen umgehend gefällt und aus dem Wald entfernt werden, bevor sich aus den Eiern erneut fertige Käfer entwickeln, die weitere Bäume befallen. Wenn eine zeitnahe Verbringung der Bäume aus dem Wald nicht möglich ist, sind Entrindung und als letztes Mittel auch das Spritzen der liegenden Stämme geeignet, um eine weitere Ausbreitung der Käfer zu verhindern.

Detaillierte Informationen zu einem erfolgreichen Borkenkäfermanagement finden sich unter der folgenden Verlinkung:

https://mlr.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mlr/intern/dateien/publikationen/Wald/Borkenkaefermanagement_Flyer.pdf

Die Forstbehörde bietet Unterstützung und Beratung an. Waldbesitzende, die sich unsicher sind oder Hilfe benötigen, können sich an die zuständigen Revierleitungen oder die Forstbetriebsgemeinschaften wenden.

Nur durch gemeinsames, entschlossenes Handeln kann die Borkenkäfergefahr eingedämmt und unsere Wälder geschützt werden. Alle Waldbesitzenden leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit unserer Wälder.