LEADER-Aktionsgruppe (LAG) Brenzregion: Beschlussfassung über 33 Kleinprojektanträge
Das Regionalbudget für Kleinprojekte ist ein zusätzlicher Fördertopf zur Stärkung des ländlichen Raums für alle LEADER-Regionen. Die Mittel für das Programm stammen aus der „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK)“ des Bundes. Mit dem Regionalbudget sollen Kleinprojekte bis maximal 20.000 Euro (netto) Gesamtkosten unterstützt werden, die der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie (LEADER) dienen. Die Handlungsfelder im noch gültigen Regionalen Entwicklungskonzept 2014 – 2020 lauten „Lebensqualität gemeinsam gestalten“, „Qualifizierung für alle ermöglichen“, „Chancen für Frauen verbessern“ und „Natur- und Kulturerbe profilieren“.
Nachdem die LAG Brenzregion am 13. Dezember 2022 potenzielle Projektträger dazu aufgerufen hatte, Anträge für Kleinprojekte zu stellen, konnte das Auswahlgremium schließlich über 33 eingereichte Kleinprojektanträge beschließen. Wie im vergangenen Jahr standen der LAG Brenzregion Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung. Insgesamt wurden Zuschüsse in Höhe von 339.712 Euro beantragt, sodass nicht alle Projekte gefördert werden konnten. Ausgewählt wurden die Projekte mittels einer Bewertungsmatrix und einem daraus resultierenden Ranking.
Die folgenden 19 Projektträger haben einen Zuschuss erhalten, was bedeutet, dass diese ihre Projekte bis zum Ende des Jahres 2023 in der Brenzregion umsetzen werden:
Die Schäferei Wiedenmann GbR aus Nattheim wird einen Verkaufswagen beschaffen. Damit können die Fleisch- und Wurstwaren flexibler auf den vielen Märkten in der Region vermarket werden, was auch zum besseren Marketing der Region beiträgt.
In Lindenau wird im Gasthaus zum Schlößle die Ausstellung der Höhle des Löwenmenschen neu ausgerichtet und ausgestattet. Neben einer zeitgemäßen Konzeption wird der Zugang zur Ausstellung barrierefrei gestaltet, so dass neue Zielgruppen erschlossen werden können.
Der TSV Altheim/Alb möchte zum Sportheim einen barrierefreien Zugang schaffen. Dadurch kann das Sportheim für weitere Veranstaltungen wie Hochzeiten, Feiern usw. genutzt werden. Für Eltern mit Kinderwagen oder behinderte Menschen stellt die bauliche Maßnahme eine deutliche Erleichterung dar.
Die IG Kaltenburg sichert künftig den Torhauskeller, indem das Gewölbe mit einer Bühne in Holzbauweise überbaut wird. Damit kann die „überdachende“ Bühne die bisherige Bausubstanz schützen und wird parallel für Veranstaltungen genutzt.
Der Höhlen- und Heimatverein Giengen-Hürben 2002 e. V. aktualisiert die Beschilderung auf dem gesamten Gelände der HöhlenErlebnisWelt. Ziel ist die Erweiterung der Beschilderung sowie eine einheitliche Gestaltung. Dies entspricht den Erwartungen der zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Reinhold Nieß aus Sontheim legt einen Bienenlehrpfad an. Dieser barrierefreie und öffentlich zugängliche Lehrpfad informiert über das Leben der Bienen und dient der Wissensvermittlung an Kinder und deren Begleiter. Dazu wird eine Lehrtafel beschafft und aufgestellt.
In Burgberg (Giengen) möchte Olaf Holzer einen Dorfladen betreiben. Um diesen einzurichten, beschafft er das Mobiliär und die Ausstattung wie Kasse und Regale. Ein barrierefreier Zugang für Kinderwagen oder Rollstühle ist vorhanden. Der Laden soll für alle Generationen ein wichtiger Versorgungsbestandteil im Dorf werden.
Familie Hofelich aus Holzkirch schafft einen Warenverkaufsautomaten für ihre Produkte aus Straußenfleisch an. Ziel ist u. a. eine Steigerung des Umsatzes und die Erschließung neuer Zielgruppen.
Ebenfalls einen Verkaufsautomaten möchte der Wiesenhof Bauernmarkt & Vesperstube in Königsbronn-Itzelberg in Betrieb nehmen. Damit will er neben dem Hofladen einen wesentlichen Beitrag zur Grundversorgung in Itzelberg leisten.
Eine Beschaffung von Trachten für die Schäfertanzgruppe beim Schwäbischen Albverein möchte die OG Sontheim umsetzen. Damit wird nicht nur die Tradition des Schäfertanzes fortgesetzt, sondern die dazugehörige Kultur bei vielen Veranstaltungen neu vermittelt.
In Steinheim am Albuch plant die Familie Smietana Hofladen GbR die Anschaffung eines Schäferwagens zur Übernachtung direkt am Albschäferweg. Damit sollen die Übernachtungskapazitäten erhöht, der Tourismus allgemein und insbesondere Arbeitsplätze für Frauen gefördert werden.
Um den Toten der Gemeinde Westerstetten am Volkstrauertrag und am Totensonntag zu gedenken, beabsichtigt die Gemeinde den Glockenstuhl der Totenglocke zu erneuern. Dieser Glockenstuhl ist witterungsbedingt marode geworden und wird in Handarbeit neu gebaut.
Andreas Ziegler aus Beimerstetten investiert in einen leistungsfähigere Nudelmaschine, um die Fertigungskapazitäten zu erhöhen und die Wertschöpfung auf dem eigenen Hof zu steigern. Die Nudelherstellung kann so auch den zahlreichen Besuchergruppen nähergebracht werden.
In der neu zur LEADER-Brenzregion hinzugekommenen Gemeinde Bartholomä gestaltet der Partnerschaftsverein Bartholomä e. V. – Amici di Casola die gemeindeeigene Wiese mit einem Präsentationswürfel und Collagen neu. Diese beschäftigen sich mit den Verfassungen von Deutschland und Italien und wurden durch Jugendliche gestaltet. Die Gestelle können auch für weitere kreative Projekte als Ausstellungsort genutzt werden.
In Holzkirch beschafft Familie Buck einen Warenverkaufsautomaten für Ihren Hof, um die Grundversorgung im Ort zu ermöglichen und Besucherinnen und Besuchern sowie Kunden regionale Produkte direkt vom Hof anbieten zu können.
Der Kulturverein Königsbronn e. V. beabsichtigt die Möblierung und Beleuchtung des Biergartens der Hausbrauerei. Die bisherige Bestuhlung musste kostenaufwendig gemietet werden oder ergab aufgrund von Möbelspenden kein einheitliches Bild. Die Beleuchtung erhöht die Sicherheit in den Abendstunden.
Familie Wörz aus Nellingen möchte einen Warenverkaufsautomaten beschaffen, um den Hofbesuchern sowohl weitere Produkte anbieten zu können als diese auch außerhalb der Öffnungszeiten zu vermarkten.
In Steinheim am AIbuch werden die Freunde der Musikschule Steinheim am Albuch e. V. bei der Erstellung eines GrooveLabs unterstützt. Dabei erhalten die Musikschülerinnen und -schüler mittels Apps, IPad und Musikinstrumenten neue Möglichkeiten gemeinsam zu musizieren, können aber auch alleine üben.
Der SV Weidenstetten 1926 e. V. wird den Spielplatz am Sportheim neu gestalten, damit auch kleinere Kinder während der Wettkämpfe etwas „erleben“ können. Zudem bieten sich Potentiale, die vorhandenen Möglichkeiten wie Pumptrack oder Volleyballplatz intensiver zu nutzen.
Insgesamt konnten Fördergelder in Höhe von 199.544 Euro vergeben werden. Hiervon stammen neunzig Prozent aus Mitteln des GAK-Topfes und zehn Prozent aus Mitteln der Kommunen im LEADERGebiet. „Das Regionalbudget ist ein sehr gutes Förderinstrument, um den ländlichen Raum aufzuwerten und noch attraktiver zu gestalten“, sagt der Vorsitzende des Vereins Regionalentwicklung Brenzregion e.V., Landrat Peter Polta. Die Vielzahl und die Vielfalt der eingereichten Projektanträge zeigt die Attraktivität des LEADER-Programms insgesamt.
Weitere Informationen gibt es bei der Geschäftsstelle LEADER Brenzregion unter Tel. 07321 321 2494 oder unter leader@landkreis-heidenheim.de.