Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle

Der Deutsche Bundestag hat 2011 beschlossen, dass Deutschland ab dem Jahr 2022 keine Atomenergie mehr nutzt, um gewerblich Strom zu erzeugen. Für die aus dieser Stromerzeugung entstandenen hochradioaktiven Abfälle sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) derzeit einen geeigneten Endlager-Standort in Deutschland. In diesem soll der hochradioaktive Abfall über eine Zeitspanne von einer Million Jahre für Mensch und Umwelt sicher gelagert werden können.
 
Was ist bisher passiert? Im Herbst 2020 hat die BGE einen ersten Zwischenbericht vorgelegt. In diesem werden 90 Teilgebiete in Deutschland benannt, welche günstige geologische Voraussetzungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen. Zwei dieser Gebiete, das „Teilgebiet 001_00, Opalinuston“ sowie das „Teilgebiet 013_00, Kristallin" befinden sich rund um Ulm und erstreckt sich über den gesamten Alb-Donau-Kreis.
 
Ulmer Region ist Modellgebiet für das Wirtsgestein Ton: Seit dem Sommer 2021 ist das Teilgebiet 001 rund um Ulm eines von vier Modellgebieten, in denen die Verfahren für die Kriterien-Entwicklung sowie Methoden für die Sicherheitsuntersuchungen entwickelt werden. Mit der daraus gewonnenen Methodik werden zu einem späteren Zeitpunkt die Sicherheitskriterien der möglichen Endlager-Standorte geprüft.
 
Die nächsten Schritte: Aus den 90 Teilgebieten, die die BGE in ihrem Zwischenbericht 2020 benannt hat, wird in einem nächsten Schritt eine engere Auswahl getroffen. Diese Regionen der engeren Auswahl werden dann zunächst über Tage erkundet. In einem letzten Schritt erkunden die Expertinnen und Experten die Regionen der Schlussauswahl unter Tage und überprüfen, ob sie für ein Endlager geeignet sind. Der Deutsche Bundestag entscheidet sich anschließend im Jahre 2031 für einen Standort. Dieser soll 2050 in Betrieb gehen.